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Theaterperformance: „Wohin mit Winnetou? Der edle Wilde in unserem Wohnzimmer“

  • ARTrium Schönhagen Schönhagener Dorfstr. 22a 16866 Gumtow Deutschland (Karte)

Indianerspielen im Kindergarten – Verboten? Weiße Schauspieler als Native Americans – rassistisch? Karl-May-Filme – verdeckte Ausbeutung einer fremden Kultur? Ist bald endgültig Schluss mit lustig? Wird demnächst alles gecancelt? Winnetou an den politisch-korrekten Marterpfahl? Und was darf man überhaupt noch sagen? „Wohin mit Winnetou? Der edle Wilde in unsere Wohnzimmer“ ist ein Stück über Cancel-Culture, kulturelle Aneignung und die Geschichte des Kolonialismus. Und über Karl May. 

Winnetou und Old Shatterhand waren als Helden der 60-er Jahre ideale Identifikationsfiguren. Doch sie waren in Wirklichkeit nichts anderes als der Spiegel der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Irritiert stellen wir heute fest, dass wir sie geschaffen haben und dass die Native Americans damit nichts zu tun haben - und unsere Identifikationsfantasien kritisieren oder gar als rassistisch wahrnehmen. 

Viele kleine Karnevals-Indianer sind als Erwachsene nun empört, dass ihr unschuldiges Spiel falsch gewesen sein soll und nichts mit der Realität zu tun hatte. Kein Indianerkostüm mehr im Kindergarten, keine Karl-May-Festspiele mehr in Bad Segeberg? Aber gehört dieser imaginierte Winnetou nicht gerade zu unserem Kulturgut? Schließlich hat ihn doch ein Autor aus dem sächsischen Radebeul erfunden. Was macht ein Schauspieler heute, wenn ihm eine Rolle in Bad Segeberg angeboten wird? 

„Wohin mit Winnetou? Der edle Wilde in unserem Wohnzimmer“ ist ein zuweilen ernster, meist aber urkomischer Vater-Tochter-Dialog über kulturelle Aneignung, über Sensibilität und Sprache, über Vielfalt und Unterschiede, über ein Miteinander der Gemeinsamkeiten. Die szenische Lesung greift die aktuellen Diskussionen über Cancel-Culture auf, verbindet die Texte von Karl May mit Interviews mit Native Americans und anderen People of Colour - und untersucht unser Verhalten und unser Verhältnis zum Anderen - ohne Zeigefinger, aber mit viel Humor.  

Regie: Stefan Jürgens, Schauspiel: Melissa Anna Schmidt, Martin Luding
Dramaturgie: Mathias Richter, Inka Thunecke

Uraufführung: 20.8.2023, 18 Uhr, ARTrium Schönhagen, Einlass ab 17.00 Uhr.

Ticketpreise: 15 Euro ermäßigt 10 Euro

Die Produktion wird durch das Tolerante Brandenburg gefördert.

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