1. Oktober 2025

Namik Arslan und Mathias Richter (r.)
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Die Möllner Briefe: Namik Arslan zu Gast im ARTrium Sommerkino

Es war ein emotional bewegender Abend. Namik Arslan, einer der Überlebenden der rassistischen Brandanschläge im schleswig-holsteinischen Mölln vom 23. November 1992 war ins ARTrium nach Schönhagen gekommen. Anlass war die Vorführung des Dokumentarfilms „Die Möllner Briefe“, ein Film über die tragischen Folgen jener Anschläge, bei denen drei Menschen aus Arslans Familie von Neonazis ermordet wurden: seine Großmutter Bahide Arslan, seine zehnjährige Schwester Yeliz Arslan und seine 14-jährige Cousine Ayse Yilmaz.

„Nach dem Anschlag haben alle über uns gesprochen. Nur mit uns hat niemand gesprochen“, so Namik Arslan, der neben seiner kleinen Tochter auch seiner Mutter Hava Arslan mitgebracht hatte.

Namik Arslan war damals ein Baby. Er überlebte, weil seine Mutter ihn im zweiten Stock aus einem Fenster des brennenden Hauses geworfen hat. Dass damals bundesweit, ja weltweit Briefe mit Beileid- und Solidaritätsbekundungen an die Opfer geschrieben wurden, hatte er bis vor kurzem nicht gewusst. Denn die Briefe lagen jahrelang im Stadtarchiv von Mölln. Sie waren geöffnet, den Überlebenden aber nie ausgehändigt worden.

Davon handelt der Film „Die Möllner Briefe“. Vom Umgang der Politik mit den Opfern, von der Frage, wie ein angemessenes Erinnern an dieses grauenhafte Verbrechen aussehen könnte und vom allgegenwärtigen Rassismus in der deutschen Gesellschaft.

Das Publikum im ARTrium Schönhagen war schockiert. In langen Gesprächen mit der Familie Arslan ging es um die Frage, wie den Opfern in ihrer Trauer und mit ihren nicht vergehen wollenden Traumata beigestanden werden kann.

© Foto: Uwe Arens

©Parallel Media

©Parallel Media

Die Kunst des Überschreitens – Workshop im ARTrium Schönhagen

Was ist das Neue in der Kunst? Ende August und Anfang September trafen sich an zwei Wochenenden Künstlerinnen und Künstler, Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, Philosophinnen und Philosophen zu einem Workshop der Phronesis Diskurswerkstatt. Im ARTrium Schönhagen beschäftigten sie sich mit der „Kunst des Überschreitens“.   

Was ist das Neue? Und wie kommt es in die Welt? Ganz einfach, könnte man da sagen: Indem jemand das Bestehende überschreitet. Aber dann stellt sich zugleich die Frage: Ist alles, was neu ist, auch gleich besser? 

Wer besser sagt, unterstellt so etwas wie Fortschritt. Und gerade in der Kunst ist das ja durchaus fraglich. Eine Vorstellung von Fortschritt war aber lange Zeit das Paradigma der Moderne. Oder besser gesagt: Fortschritt ist das Paradigma der Moderne. 

Nur Veränderung muss deshalb noch lange nicht Fortschritt bedeuten. Es kann sich auch lediglich um die Transformation in einen anderen Zustand handeln. Aber wie bewerten wir dann dieses Andere? Und was ist daran neu? Und überhaupt: Warum muss es denn unbedingt neu sein?

Der Workshop „Die Kunst des Überschreitens“ war der Versuch, zum Verständnis und Selbstverständnis zeitgenössischer Kunst beizutragen. Was bedeutet es in der Kunst, das Gegebene zu Überschreiten – bezogen auf Genregrenzen wie auf Seh- und Hörgewohnheit? 

Der Workshop diente an den jeweiligen Tagen der Vorbereitung auf die im ARTrium aufgeführte „Breathshow“ der Performance-Künstlerin Maren Strack aus Birkenwerder und der eigens für ihre Aufführung im ARTrium Schönhagen entwickelten „Brandenburgischen Sternen_SynPhonie“ des Wiener Kunstkollektivs Parallel Media von Barbara Doser und Hofstetter Kurt.  

Über die Kunst des Überschreitens diskutierten Maren Strack, die Komponistin Kerstin Lücker, die Videokünstlerin Barbara Doser und der Konzeptkünstler Hofstetter Kurt mit dem Tübinger Philosophen Martin Böhler, dem Berliner Ausstellungsmacher Christoph Tannert, dem Konzeptkünstler Via Lewandowsky, der Medienkünstlerin Joulia Strauss, dem Bildhauer und Performer Helge Leiberg, und dem Kulturwissenschaftler Wolf Guenter Thiel. Eine hinreißende, weil hin und wieder durchaus kontroverse Diskussion im ARTrium Schönhagen.

21. Juli 2025

Performance im ARTrium Schönhagen (v.l.): Marlen Ulonska, Johanna Schall und Johannes Quester.
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Theaterperformance "Der Aufschub" im ARTrium

Großartige Performance am 19. Juli im ARTrium Schönhagen bei der Phronesis Diskurswerkstatt. Sartres Roman "Der Aufschub" über die sieben Tage vor dem Münchener Abkommen 1938, gelesen von Johanna Schall, Marlen Ulonska und Johannes Quester. Frankreich wartet auf den Krieg, der dann nicht kommt - aber nur um wenige Monate aufgeschoben ist.
Im Vorprogramm der Film "Freedom is our Religion" von Inka Thunecke und Mathias Richter über die Ukraine von der Orangenen Revolution bis zu Putins Angriffskrieg. Erinnerungen und rückblickende Bewertungen: Die Interviews darin entstanden zum Teil in der Ukraine und werden ergänzt durch Einschätzungen aus unterschiedlichen Ländern West- und Osteuropas.
Außerdem: Texte von Milena Jensenská über die Tage vor dem Münchener Abkommen aus tschechischer Perspektive -  eingesprochen von Tim Stor zu den Titelseiten internationaler Tageszeitungen in den sieben Tage vor dem Abkommen.


Am 26. Juli führen wird das Ganze nochmals auf.

Tickets unter: www.phronesis-diskurs.de/veranstaltungen

11. Juni 2025

© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Sommerkino im ARTrium: Filmreihe über den Osten

Es geht wieder los. Die Phronesis Diskurswerkstatt startet das Sommerkino im ARTrium

Schönhagen. Schwerpunkt der diesjährigen Saison ist ein Special: „Der Osten: gestern – heute – und morgen?“. Zu sehen sein werden Filme, in denen es um das Leben im Osten geht. Vergangenheit und Zukunft, DDR, Wende… und jetzt? Den Auftakt macht das kleine Dorf Schönhagen am 13. Juni. Der Dokumentarstreifen „Schönhagen – Geschichte erzählt“ ist im vergangenen Jahr entstanden. In zahlreichen Interviews erzählen Bewohnerinnen und Bewohnern des Gumtower Ortsteils, wie sie die großen welthistorischen Ereignisse vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart erlebt haben.

In unregelmäßiger Folge wird die Filmreihe über den Sommer hinweg weitergehen:

- 4. Juli: „Jamel – Lauter Widerstand“ ein Dokumentarfilm über ein kleines Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, das von Neonazis beherrscht. Ein einsames Ehepaar setzt sich dort einmal im Jahr mit einem Rockfestival zur Wehr, wo bislang die Toten Hosen, Kraftklub, die Ärzte, Grönemeyer, Fanta4 und viele andere aufgetreten sind.

- 18. Juli: „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erzählt von der Radikalisierung zweier Jugendlicher in einer von Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit geplagten ostdeutschen Provinz in den Nullerjahren.

- 1. August: „Stolz und Eigensinn“, eine Doku über das Selbstverständnis ehemaliger Industriearbeiterinnen in der DDR. Wie kamen sie nach den Entlassungswellen nach der Wende in der Bundesrepublik an? Und mit welchem Frauenbild wurden sie dort

konfrontiert?

- 22. August: Zum Abschluss dann „Tamara“ – ein Film über eine junge ostdeutsche Frau, die im Westen lebt und nach vielen Jahren zu ihren Eltern zurückkehrt. Aus einem Streit zwischen Mutter und Tochter wird ein Ost-West-Konflikt über die Deutung der Vergangenheit. Der Osten – gestern – heute – und morgen?

19. Dezember 2024

Vorpremiere in Lindenberg (v.l.): Linda Pöppel, Johanna Schall und Johannes Quester.
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Der Aufschub – erster Versuch mit Publikum

Erschreckend und bedrückend, wie brisant die derzeitigen Vorbereitungen der Phronesis Diskurswerkstatt für eine neue Theaterperformance geworden sind. Trump und Putin reichen sich die Hand, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Und was wird dabei aus der Ukraine?

Was wurde 1938 aus der Tschechoslowakei? Die Phronesis Diskurswerkstatt arbeitet seit dem vergangenen Sommer an einer Performance auf der Grundlage von Jean-Paul Sartres Roman „Der Aufschub“. Im kommenden Jahr soll die endgültige Fassung auf die Bühne kommen. Ende Dezember wagte Regisseurin Johanna Schall zusammen mit den beiden Schauspieler*innen Linda Pöppel und Johannes Quester einen ersten Versuch bei der Vorpremiere der szenischen Lesung im Haus der Kirchengemeinde Lindenberg. Und er gelang bravourös. Das Publikum war überwältigt von der schlagenden Wirkung dieses 80 Jahre alten Textes.

Der Aufschub spielt 1938 und erzählt von den sieben Tagen bis zum Münchener Abkommen. Frankreich wartet auf den Krieg während Großbritannien und Frankreich mit Hitler verhandeln, um den Frieden zu bewahren – über die Köpfe der Tschechoslowakei hinweg. Ein Stimmungsbild zwischen Mobilisierung, Kriegsangst und pazifistischem Widerstand. Der Preis schließlich für den Frieden: Das Sudetenland geht an Hitler. Ein prekärer Frieden. Er gewährt einen Aufschub von knapp zwölf Monaten bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges.

München 1938 – Minsk 2014/15. Sieben Jahre nach dem Minsker Abkommen überfällt Putin die Ukraine. Und jetzt? Was werden Trump und Putin verhandeln? Über die Köpfe der Ukraine hinweg? Sartres Roman ist hochaktuell.

23. September 2024

Performance der Battery Dance Company
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

Performance der Battery Dance Company
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

Battery Dance Company aus New York arbeitet an acht Schulen in Berlin und Brandenburg 

Nun geht es endgültig los. Schülerinnen und Schüler aus Berlin und Brandenburg trainieren seit mehreren Tagen für den großen Auftritt auf der Bühne. Die Battery Dance Company, ein internationales Ensemble für zeitgenössischen Tanz aus New York, ist seit dem 23. September in Kooperation mit der Phronesis Diskurswerkstatt vor Ort und bereitet an acht Schulen Lehrpersonal sowie Schülerinnen und Schüler für eine Tanzperformance der besonderen Art vor. Ziel der fünf Profi-Tänzerinnen und -Tänzer aus dem Ensemble des New Yorker Choreografen Jonathan Hollander ist es, Jugendlichen ein Gefühl für ihre Körper und damit Selbstvertrauen für die eigene Ausdruckskraft zu vermitteln. „Dancing for Trust“ lautet der Titel des Schulungsprogramm und das Ergebnis, soviel kann schon vorab verraten werden, ist wie immer eine grandiose Show, in der die Jugendlichen in der Regel über sich selbst hinauswachsen.  

Die Battery Dance Company ist nicht zum ersten Mal in der Region. Seit 2009 war das Ensemble mehrfach in Berlin und Brandenburg an Schulen aktiv. Im Mittelpunkt der pädagogischen und künstlerischen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 14 und 20 Jahren steht die Vermittlung von kreativen und sozialen Fähigkeiten über das Medium Tanz. Selbstvertrauen und Respekt, Vertrauen in das Gegenüber und Anerkennung von dessen Individualität werden als Voraussetzung für ein gelungenes Miteinander auf der Bühne und im Leben erfahren. 

Erstmals ist bei der Arbeit in Berlin und Brandenburg diesmal ein Schulungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer vorgeschaltet, die dabei befähigt werden, die Workshops mitzuleiten und damit praktische Fähigkeiten für ihre Unterrichtsarbeit gewinnen können.

14. September 2024

Iman Tekle, Carolin Haupt, Abak Safaei-Rad, Lorenz Just und Linda Pöppel (v.l.)
© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Performance WAHLVERWANDT im ARTrium Schönhagen

Es ging um Soll und Haben. Um das, was kommt und das, was war. Und es ging um die Landtagswahl in Brandenburg. Fünf Schaupieler:innen des EnsembleBündnis Berlin standen am vergangenen Wochenende auf Einladung der Phronesis Diskurswerkstatt auf der Theaterbühne im ARTrium Schönhagen. WAHLverwandt lautete der Titel ihrer Performance – über das Wählen und die Entscheidung über das, was mit der Wahl alles zusammenhängt. WAHLverwandtes eben. Iman Tekle, Carolin Haupt, Abak Safaei-Rad, Lorenz Just und Linda Pöppel (v.l.) zogen angesichts dessen, was kommen mag eine Bilanz der Gefühle: Soll und Haben - zwischen schüchternen Hoffnungen auf ein besseres Morgen und der alltäglichen Furcht vor Hass und Hetze fernab der wirklichen Probleme dieser Welt. Oder wie die Buchhalterin des Lebens (Abak Safaei-Rad) dem Publikum ins Gewissen rief: „Dass wir nämlich Zeit verlieren, jeden Tag, den wir einfach so weitermachen, wie bisher. Kostbare Zeit, meine ich, wertvolle Zeit, die wir nicht mehr haben, die wir aber brauchen, um aus Gedanken Taten folgen zu lassen…“ Die wichtigste Tat der kommenden Tage jedenfalls ist:

Wählen gehen – mit Verstand und verantwortungsvoll!

06. September 2024

Die Regisseurin Helke Misselwitz und Moderatorin Inka Thunecke (r.)

Regisseurin Helke Misselwitz zu Gast im ARTrium Schönhagen

„Es war alles schon da“, sagte die Regisseurin Helke Misselwitz bei der Diskussion über ihren 1992 gedrehten Film „Herzsprung“ im ARTium Schönhagen: die Nazis, der Rassismus, die Ausländerfeindlichkeit und das abgrundtiefe Misstrauen gegen die liberale Demokratie. Der in der DDR autoritär verordnete Antifaschismus habe daran nichts ändern können. Er habe das Problem nur verdeckt aber nie aufgearbeitet, sagte die 77-jährige Filmemacherin. Und so sei es nicht sonderlich verwunderlich, dass in manchen Regionen im Osten vieles davon auch heute noch so geblieben sei. Misselwitz war auf Einladung der Phronesis Diskurswerkstatt zur Filmvorführung von „Herzsprung“ nach Schönhagen gekommen. Der Film spielt im Norden Brandenburgs in der Zeit unmittelbar nach dem Fall der Mauer. Drehort waren neben der titelgebenden Heiligengraber Ortsteil Herzsprung unter anderem auch das kleine Dorf Teetz bei Kyritz. Wie kaum ein anderer Film transportiert der Streifen das Klima der frühen 90er-Jahre in Ostdeutschland – vermittelt eine Ahnung von der Hoffnung und Aufbruchsstimmung jener Zeit bei gleichzeitigem Frust über Niedergang und Zusammenbruch der alten vertrauten Ordnung mitsamt ihren ökonomischen Sicherheiten. Ein großer Film mit Claudia Geisler, Günter Lambrecht, Eva-Maria Hagen, Nino Sandow, Tatjana Besson und Ben Becker.

16. Mai 2024

© Foto: Phronesis Diskurswerkstatt

 

Wie schützen wir unsere Verfassung? Diskussion mit Friedrich Zillessen vom „Verfassungsblog“ 

„Der beste Schutz für eine Verfassung ist das Wissen um ihre Schwachstellen.“ So lautete das Resumée von Friedrich Zillessen bei einer Veranstaltung zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes. „Wie schützen wir unsere Verfassung?“ lautete das Thema des Abends, zu dem die Phronesis Diskurswerkstatt in Kooperation mit dem „Bunten Kleeblatt“ in die Stadtbibliothek Kyritz eingeladen hatte. Zillessen arbeitet beim Online-Projekt „Verfassungsblog“, das sich mit den Auswirkungen der Politik populistischer Regierungen auf die verfassungsrechtlich verbrieften liberalen Grundrechte befasst. Der Jurist gehört dort zum Team des Thüringen-Projektes, das sich damit beschäftigt, wie die Verfassung dieses Bundeslandes im Falle eines Wahlsieges der AfD verteidigt werden könnte. Vor allem über die Dilemmata, die sich in jeder guten Verfassung auftun müssten sich die Bürger im Klaren sein. Zillessen verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf das Dilemma der Meinungsfreiheit. Lasse man Verfassungsfeinde beliebig gegen die Grundwerte unseres Zusammenlebens hetzen, bringe man diese in Gefahr, versuche man das zu verhindern, gehe das auf Kosten der Meinungsfreiheit. Dass solche Dilemmata immer wieder  entstehen, sei keine Schwäche des Grundgesetzes, sondern mache gerade den Kern einer freiheitlichen Verfassung aus, sagte Zillessen.

27. Februar 2024

Autor Sebastian Voigt und Moderatorin Inka Thunecke

Über „Judenhass“ - Auftakt der Vortragsreihe von Sebastian Voigt in Falkensee

Es ist ein uralter antisemitischer Verschwörungsmythos. Das Lügenmärchen von Kindern christlicher Eltern, die von Juden entführt wurden, um mit deren Blut das Pessach-Brot Matze zu backen. Seit dem Mittelalter kursiert die Geschichte – heutzutage in der Variante der trumpnahen QAnon-Ideologen, wonach ein Geheimbund um die ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, Kinder entführt und in einem Keller foltern lässt, um aus ihrem Blut spezielle Medikamente für die us-amerikanischen Eliten herzustellen. Der Historiker Sebastian Voigt zeichnete am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Phronesis Diskurswerkstatt im Haus am Anger in Falkensee die lange Geschichte des Antisemitismus bis in die Gegenwart nach und zeigte, wie dessen Mechanismen noch heute funktionieren. Im Zentrum der Diskussion mit dem Publikum über sein jüngstes Buch „Der Judenhass. Eine Geschichte ohne Ende?“ stand der wiedererstarkte Antisemitismus im Zuge des aktuellen Krieges in Gaza nach dem Massaker der palästinensischen Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober 2023.

Sebastian Voigt ist in den kommenden Wochen noch zweimal zu Gast bei der Phronesis Diskurswerkstatt: am 16 April in der Bibliothek in Rathenow und am 18. April in der Stadtbibliothek in Kyritz.